Knapp zwanzig Fanhilfen aus dem ganzen Bundesgebiet haben einen gemeinsamen Dachverband gegründet. Auch die Grün-Weiße Hilfe gehört zu den Gründungsmitgliedern. Wir freuen uns auf die gute Zusammenarbeit zur Stärkung der Bürgerrechte von Fußballfans und dokumentieren an dieser Stelle die Pressemitteilung des Dachverbands:
An zahlreichen Standorten sind in den vergangenen Jahren Fanhilfen entstanden, um Fußballfans bei juristischen Auseinandersetzungen zu unterstützen und Anti-Repressionsarbeit zu leisten. Ab heute gibt es für bundesweite Anliegen der Fanhilfen eine neue gemeinsame Struktur.
„Nach vielen Jahren des intensiven Austauschs und der konstruktiven Zusammenarbeit bündeln wir ab heute offiziell die Kräfte. Der Dachverband der Fanhilfen e. V. bildet von nun an eine übergreifende Struktur, um bundesweite Anliegen und Forderungen der einzelnen Standorte zu bündeln und diesen mit vereinten Kräften Gehör zu verschaffen. Die aktuellen Diskussionen rund um die Datei „Gewalttäter Sport“, die ausufernde Polizeigewalt im ganzen Land und die zunehmende Überwachung zeigen deutlich, wie dringend notwendig eine laute Stimme für den Schutz von Fanrechten ist. Dies gilt umso mehr in der jetzigen Zeit, in der keine Zuschauer in den Stadien sind und damit unter anderem eine wichtige Plattform fehlt, um seine Anliegen nach außen zu tragen. Zahlreiche Ereignisse in den vergangenen Monaten zeigen ebenso deutlich, dass die Repressionsorgane trotz Zuschauerausschluss nicht lockerlassen und Fußballfans weiterhin kriminalisiert werden, als wäre es das Normalste der Welt“, erläutert Linda Röttig, Mitglied im Vorstand des Dachverbands der Fanhilfen.
Eine zentrale Aufgabe des Dachverbands besteht darin, die Öffentlichkeit über die fortschreitende Einschränkung von Fanrechten zu informieren und immer wieder deutlich zu machen, dass Fußballfans keine Versuchskaninchen von Innenministern und Polizeigewerkschaftern sein dürfen.
„Aktuell sind 19 Fanhilfen Mitglied im Dachverband. Wir sind sehr positiv gestimmt, dass in naher Zukunft viele weitere Standorte sich dieser neuen gemeinsamen Struktur anschließen und ihren großen Erfahrungsschatz aus der täglichen Arbeit mit einbringen werden. An fast allen Profi- und zahlreichen Amateurfußballstandorten gibt es mittlerweile engagierte Fans, die dem willkürlichen Treiben von Polizei und Staatsanwaltschaften nicht mehr tatenlos zuschauen. Sie unterstützen mit ihrer täglichen Arbeit selbstlos andere Fans, um sich gegen überzogene Strafen und nicht enden wollende Gängelungen durch die Sicherheitsbehörden zur Wehr zu setzen. Für diese Personen werden wir zukünftig ein Ansprechpartner sein und ihre Eindrücke und Erfahrungen in die Öffentlichkeit transportieren. Denn eins ist allen Beteiligten klar: Nur zusammen lässt sich etwas bewegen!“, fügt Linda Röttig abschließend hinzu.